Filmprogramm - Samstag (19. Oktober 2024 - Tag)

Der 15-jährige Marlon lebt in einem kleinen Dorf im Allgäu und ist in seiner Freizeit viel in den Bergen und in der Natur unterwegs, bis er nach einem Angriff ins Wachkoma fällt. Gefangen in seinem regungslosen Körper, wirbeln seine Gedanken und Emotionen unkontrolliert durcheinander. Realität, Erinnerungen und Illusionen vermischen sich, während er darum kämpft, seinem machtlosen Zustand zu entkommen. Dabei muss er sich von einem schmerzlichen Ereignis seiner Vergangenheit lösen und die unsichtbare Barriere zu seiner Mutter überwinden.

In den letzten Hochgebirgsheiligtümern der Alpen bietet uns dieser Film das Privileg, Gämsen, Adlern, Wölfen und anderen Lebewesen, die sich ihr Revier teilen, aus nächster Nähe zu folgen. Von einem Herbst zum anderen begegnen wir wilden Tieren in Bergen, in denen mehrere Monate im Jahr Schnee und Eis herrschen. Die Tiere balancieren auf dem Drahtseil des Lebens, begegnen einander, jagen, verdoppeln ihren Einfallsreichtum und hören auf ihre Instinkte, um die größte Herausforderung zu meistern: das Leben.

Leonhard Habersetzer ist Polizeibergführer. Innerhalb der „Alpinen Einsatzgruppe“ arbeitet er im ausgesetzten, absturzgefährlichen Gelände, meist außerhalb des Blickfeldes normaler Wanderer, dort, wo jemand tödlich verunglückte. Leonhards Revier ist die Gebirgsregion rund um Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze. Vermisstensuche, Straftat-Ermittlung und die Aufklärung von Bergunfällen mit Schwerstverletzten oder Toten sind seine Kernaufgaben. Doch eine Aufgabe geht weit über die Dienstpflicht hinaus…

Ohne den Wald wären die meisten Straßen unpassierbar, viele Dörfer unbewohnbar. Zwei Drittel des Bündner Waldes sind Schutzwald. Ein gesunder Wald ist also die Basis unserer Existenz. Aber wie geht es dem Bündner Wald? Die Sendung „Cuntrasts“ besucht drei Waldbereiche und untersucht ihren Zustand.

Janis McDavid ist ohne Arme und Beine zur Welt gekommen. Grenzen will er trotzdem nicht akzeptieren. Sein Ziel ist die Besteigung des Kilimandscharo: „Wenn mir Arme und Beine fehlen, leihe ich mir welche.“ Seine Freunde Sven und Torsten tragen den rund 30 Kilogramm schweren Janis in einem Rucksack. Der Kilimandscharo wird eine besondere Herausforderung: Während des Aufstiegs auf etwa 5.895 Meter Höhe wird der Sauerstoff knapper und die Belastung für alle nimmt zu. Aber wäre Aufgeben eine Option? Kaum.

Der höchste Berg auf australischem Territorium erhebt sich nicht auf dem fünften Kontinent, sondern auf der abgelegenen Heard-Insel im Südpolarmeer, schon nahe der Antarktis. Dort ragt ein 2.745 Meter hohes schneebedecktes und noch aktives Vulkanmassiv wie ein großer weißer Wal aus dem Meer. Fünf Versuche, den Walbuckel zu besteigen, scheiterten. Dann nahmen Mitte der 1960er Jahre einige see- und bergtüchtige, furchtlose und humorvolle Australier einen neuen Anlauf, den Mawson Peak zu erklimmen. Mit einem einfachen Schoner kämpften sie sich durch die Wellenberge der schweren See zur Insel und gelangten beim zweiten Versuch tatsächlich auf den Gipfel. Der bedeutende australische Dokumentarfilmer Michael Dillon erzählt die Geschichte
dieses großen Abenteuers mit Original-Filmmaterial und berührenden Erinnerungen der wagemutigen Männer selbst – einer singt sie sogar, wie es sich bei solch einer epischen Sage geziemt.

Nina Caprez, eine Ikone des Klettersports, lässt sich mit ihrem Partner Jérémy Bernard, einem Extremsportfotografen, und ihrer Tochter Lia auf das aufregendste Abenteuer ihres Lebens ein: Für ein sehr persönliches Projekt begeben sie sich in ihrem Bus „Andrea“ auf eine Reise nach Marokko, um die dortige Kultur und die Kletterszene kennenzulernen. Die Reise durch das nordafrikanische Land und die unvorhergesehenen Wendungen des Lebens bringen ihre Freuden, Ängste und nicht zuletzt ihre Persönlichkeiten zum Vorschein.

1963 besuchte Otto Guggenbichler das Schmirntal in Tirol – einem Seitental des Wipptals – und filmte dort die Arbeit der Bauern. Besonders interessierte ihn dabei die mühselige Heumahd auf den Steilhängen. Das Einbringen des Heus von oberhalb der Baumgrenze war aber nicht nur mühselig, sondern teilweise auch extrem gefährlich: Ein sechzigjähriger Bauer durchstieg mit einem 70 Kilo schweren Heuballen auf dem Kopf steile Wände: aufrecht gehend und ohne Seilsicherung! Nur wenige Jahre nach den Filmaufnahmen war diese Art der Heuernte bereits Geschichte.

Der Bau des Sylvensteinspeichers in den 1950er Jahren war ein im Oberland und speziell im Isarwinkel durchaus umstrittenes Projekt. Die landschaftlichen Veränderungen im oberen Isartal waren massiv, das alte Dorf Fall ging im See unter und wurde an anderer Stelle neu erbaut. Otto Guggenbichler hat in seinem Film nicht nur die Bauarbeiten dokumentiert, sondern er hat auch die betroffenen Menschen zu Wort kommen lassen. Wer die Geschichte nicht kennt, erblickt im Sylvensteinspeicher heute ein türkises Schmuckstück in den Bayerischen Voralpen. Den Münchnern bleiben seither verheerende Hochwasser erspart.

Otto Guggenbichler porträtierte in seinem Film aus dem Jahr 1966 nicht nur die Menschen und deren Kultur im Brandenberger Tal zwischen Kufstein und Tegernsee, sondern er bannte auch die allerletzte nasse Trift auf Film. Bei einer nassen Trift werden die im Bergwald gefällten Bäume auf dem Wasserweg zu Tal gebracht. Heute erledigen das Lastwagen. Ein großartiges Zeitdokument.

Hannes Dornach ist erst 11 Jahre alt und schon Kleinhirte. Auf der Sennalpe Hochried, die am Mittagberg im Allgäu oberhalb von Immenstadt liegt, hilft er der Familie Zweng mit dem Vieh, beim Käsen und beim Bewirten der Gäste. Im Urlaub irgendwo hinfliegen und in der Sonne flacken – das wäre so gar nicht sein Ding. Das Höchste für ihn ist, bei den Viechern zu sein. Er kennt alle Kühe und Kalbinnen beim Namen und ihre Eigenarten und scheut auch das frühe Aufstehen und die Arbeit nicht – im Gegenteil, ginge es nach ihm, würde er gern noch mehr mithelfen.

Die Bergwacht kommt immer dann zum Einsatz, wenn es sonst kein anderer zum Unfallort schafft. Die Einsatzkräfte suchen Vermisste, wagen sich in steile Felswände und dunkle Höhlen. Zusammen mit Bergretter Andi von der Bergwacht Ruhpolding checkt Marina, was eine Pistenrettung ist, und sie ist Teil einer Suchaktion mit Suchhündin Juna. Zum Schluss erfährt Marina in der Bergwacht-Trainingshalle, wie eine Rettung mit dem Helikopter abläuft.

Checker Tobi checkt diesmal, wie es auf einer Berghütte zugeht. Im Sommer besucht er die Sennerin Josefa auf ihrer Alm. Er erfährt, wie eine Sennerin arbeitet, und hilft Josefa, ihre Jungrinder zu versorgen. Im Winter besucht Tobi die Wirtsfamilie der Priener Hütte in den Chiemgauer Alpen. Er hilft mit, die Gäste zu bewirten und checkt, wie der Alltag einer Familie auf einer Berghütte funktioniert. Tobi darf sogar auf der Hütte übernachten!

Die beiden Alpinisten und Bergführer Michi Wohlleben und Lukas Hinterberger stellen sich einer besonderen alpinistischen Herausforderung. Sie wollen die drei Grate des Salbitschijens in den Urner Alpen zum ersten Mal an einem Stück im Winter klettern. Mit diesem Enchaînement steht ihnen ein luftiges und knackig kaltes Abenteuer in knapp 3.000 Metern Höhe bevor.

Magische Erstbesteigungen in drei Ländern entlang der Seidenstraße: Die Dokumentation begleitet Kletterlegende Stefan Glowacz und sein dreiköpfiges Team, darunter erstmals auch sein Sohn Tim, auf eine Reise in die Türkei, den Iran und nach Tadschikistan. Gemeinsam mit einheimischen Kletterern versuchen sie, in drei Monaten drei Erstbegehungen zu realisieren. Der Film ist ein klettersportliches „Roadmovie“ mit großartigen Landschaftsimpressionen, interessanten Protagonisten und packenden Kletteraufnahmen.

Das jüngste Abenteuer von Leo „Poke“ Martínez, einem Pionier des Para-Skifahrens in Argentinien: Begleitet von über 20 Freunden macht er sich auf den Weg, um vom steilen Gipfel des Vulkans Lanín mit dem Monoski hinabzufahren. „Resiliente“ ist eine ergreifende Hommage an die Stärke des menschlichen Willens und die Bedeutung unserer Träume, eine Ode an die Freundschaft und die Liebe zum Skisport.

Zwei Sommer lang pilgert Profialpinist Michi Wohlleben wieder und wieder zur Westlichen Dreifaltigkeit im Schweizer Alpsteinmassiv, um seine Erstbegehung „Bodhichitta“ – das buddhistische Streben nach Erleuchtung – frei zu klettern. Der steile und strukturlose Kalkstein lässt ihn schier verzweifeln, doch Michi bleibt seiner rigiden Kletterethik beharrlich treu. Nicht zuletzt, weil er in der Sennerin Agnes Gmünder eine Seelenverwandte findet. Diese verbringt die Sommermonate auf der Alm Rheintaler Sämtis, und obgleich sie einen eher spirituellen Zugang zum Berg hat, beobachtet sie Michis Treiben in der Vertikalen mit Respekt und Bewunderung.

Am 21. September 2023 gelang den Franzosen Vivian Bruchez, Aurélien Lardy und Jules Socié die zweite Skibefahrung der „Whillans-Cochrane-Route“ an der Aguja Poincenot in Patagonien. „Skibefahrung“ ist dafür allerdings ein schwaches Wort: Die Route führt entlang einer über 50 Grad steilen Rampe, die die Ostwand der Poincenot durchschneidet und unter der 1.000 Meter senkrechte Felsabbrüche dräuen. Eine extreme Leistung, eingebettet in ein alpines Wunderland, das in „Painting the Mountains“ bildgewaltig porträtiert wird.

Tief inmitten der französischen Alpen, weit weg von der Zivilisation, hütet Felix seine Herde und lebt monatelang in einer minimalistischen und unzugänglichen Welt, in der ein unsichtbares Wesen umherstreift: der Wolf. Die Einsamkeit umhüllt seine Tage in den Bergen, die mit der Pflege der Lämmer, Fechten und Poesie ausgefüllt sind. Das Erstlingswerk von Louis Hanquet wurde 2024 Sieger des Trento Film Festivals.

Von der unberührten Tundra bis zu den geheimnisvollen arktischen Inseln präsentiert der Dokumentarfilm eine Reise tief und wild in das Leben der Tiere der letzten Eiszeit in Skandinavien, wo die Zeit stillsteht und nur die Stimme der Natur zählt.

In einer kleinen Stadt in den Bergen der Abruzzen findet seit Jahrhunderten ein einzigartiger Wettbewerb statt: Jedes Jahr rennen in Pacentro Männer barfuß von einer Felsschulter über Geröllhänge ins Tal und jenseits hinauf in den Ort. Wer als Erster die Kirche erreicht, gewinnt die sogenannte Corsa degli Zingari. Es handelt sich um einen uralten Brauch, dessen Ursprung unbekannt ist und der die unauflösliche Beziehung zwischen Natur und Mensch widerspiegelt.

In fünf Tagen mit dem Mountainbike von Briançon bis Pigna in Ligurien. Die Mitreisenden sind zutiefst beeindruckt von der Weite und Einsamkeit der Landschaft, die Guides Stefan und Eric zeigen wilde und wunderschöne Trails, gastfreundliche Menschen, und interessante Orte machen die Reise zu einem großartigen Erlebnis: zum Beispiel im winzigen Dorf Paraloup im Val Stura, das zur Zeit des zweiten Weltkriegs ein Rückzugsort von Partisanen war.

Antoine Girard ist passionierter Gleitschirmflieger und Entdecker. Er liebt es, Strecken zu fliegen, die noch niemand zuvor geflogen ist. In Peru startet er mit seinem Freund Henri Riton, einem ebenfalls erfahrenen Gleitschirmpiloten, zu einem neuen Trip. Gemeinsam unternehmen sie eine noch nie dagewesene Expedition über 1.200 Kilometer von Nord nach Süd, entlang der legendären Gipfel der Anden. Eine lebendige und bewegende Reise, die große Risiken birgt – und tragisch endet.

Adrien Costa gab seine Karriere im Profiradsport auf, um seiner Leidenschaft für das Klettern nachzugehen. Sein Leben nahm jedoch eine dramatische Wendung, als er in den Bergen einen Unfall erlitt und seitdem eine Beinprothese tragen muss. Der Film schildert Adriens Reise von den Tiefen der Rehabilitation bis an die Spitze des Para-Kletterns. Er arbeitet mit dem renommierten Bergführer Mark Allen zusammen. Ihr Weg gipfelt in einem beeindruckenden Abenteuer in den North Cascades im US-Bundesstaat Washington.

Reini Scherer ist ein Urgestein der Kletterszene. Der Chef der Innsbrucker Kletterhalle hat in seinem langen Kletterleben rund 1.500 Seillängen erstbegangen und wird auch mit Mitte 50 nicht müde, nach Neuland an unerschlossenen Felsen zu suchen. Bekannt wurde er für die Erfolge von anderen: Er entdeckte und trainierte etwa David Lama, Anna Stöhr und Jakob Schubert – über zwanzig Medaillen gewannen seine Athleten bei Weltmeisterschaften und olympischen Spielen.