Filmprogramm - Mittwoch (16. Oktober 2024)

Daniela und Robert Jasper sind seit 30 Jahren liiert und nach wie vor ein schlagkräftiges Bergsteigerpaar. Vor allem in der Eiger-Nordwand haben die beiden spektakulär schwierige Routen gemeistert. „Eine typische Bergsteiger-Beziehung“, sagt Daniela, „es geht ständig auf und ab.“ Der Film begleitet das Paar bei der ersten freien Begehung ihrer Route „Nordwestpassage“ in der Eiger-Nordwand und beleuchtet Stationen ihrer Ehe: folgenschwere Unfälle, Krisen, Streitigkeiten und alpine Spitzenleistungen.

Je lauter der Gletscher, desto stärker das Abschmelzen. Das Knacken, Knistern und Plätschern ist die Stimme der Vergänglichkeit. Der Klangkünstler Ludwig Berger zeigt, wie wichtig es ist, die Welt um uns herum zu hören. Der Film begleitet ihn bei einem seiner zahlreichen Besuche auf dem Morteratschgletscher in den Schweizer Alpen, wo er faszinierende Klänge sammelt, die für immer verschwinden könnten.

Lebensmittel, Medikamente, Waffen und Munition: Während des Zweiten Weltkriegs transportierte die 17-jährige Antonietta diese Güter zu ihrer Partisanengruppe in den Bergen – nachts und unter großem Risiko. Antonietta führte auch jüdische Familien von Mailand nach Verbania und manchmal bis zur Schweizer Grenze und rettete damit ihre Leben. In diesem Film bricht sie ihr Schweigen über diese Zeit, weil sie befürchtet, dass ihre Erinnerungen an den Widerstand mit ihr sterben werden.

In der Schweizer Hauptstadt Bern ist eine Underground-Boulderszene aktiv. „Let It Bärn“ lädt ein, eine ganz eigene Bewegung zu entdecken, die die Straßen und Spielplätze der Stadt spielerisch zurückerobern will. Die beiden Banksy-Geister und Boulderführerautoren Dr. Bäri und Dr. Bomb stehen damit in einer langen Tradition des Buildering – einer Spielart des Kletterns, die schon im 19. Jahrhundert in Cambridge ausgeübt wurde und heute in Aktivitäten wie Parcours und Freerunning ihre Fortsetzung findet.

Adrien Costa gab seine Karriere im Profiradsport auf, um seiner Leidenschaft für das Klettern nachzugehen. Sein Leben nahm jedoch eine dramatische Wendung, als er in den Bergen einen Unfall erlitt und seitdem eine Beinprothese tragen muss. Der Film schildert Adriens Reise von den Tiefen der Rehabilitation bis an die Spitze des Para-Kletterns. Er arbeitet mit dem renommierten Bergführer Mark Allen zusammen. Ihr Weg gipfelt in einem beeindruckenden Abenteuer in den North Cascades im US-Bundesstaat Washington.

Für Basti Gmeinwieser und Markus Meitinger ist es ihre anspruchsvollste Highline im Gebirge: Nach monatelanger Vorbereitung riggen sie die 60 Meter lange Line zwischen dem dritten Ostgratturm am Blankenstein und dem Gipfelaufschwung. Eine Geschichte über den Wert der Freundschaft in einer atemberaubenden Kulisse. Emotional und unverstellt, reflektiert und nah an den Menschen, zwischen Himmel und Erde, 250 Meter hoch über dem Boden in den Tegernseer Bergen.

In den österreichischen Alpen begeben sich Vater, gespielt von Simon Schwarz, bekannt als Rudi Birkenberger aus den Eberhofer-Krimis und Sohn, Tatort-Darsteller Nils Hohenhövel auf eine Wanderung und versuchen dabei, den Gipfel ihrer Gefühlswelt zu erklimmen. „Mit Papa über meine Trennung reden?“, fragt Paul seine Mutter. „Öffnet euch. Redet miteinander. Hört gut zu.“ Leichter gesagt als getan. Doch weil Berge die Menschen öffnen, schaffen es Vater und Sohn, zwischen Lagerfeuer, Schnapsverkostung und Sonnencrememassakern einander näherzukommen.

Zwei Sommer lang pilgert Profialpinist Michi Wohlleben wieder und wieder zur Westlichen Dreifaltigkeit im Schweizer Alpsteinmassiv, um seine Erstbegehung „Bodhichitta“ – das buddhistische Streben nach Erleuchtung – frei zu klettern. Der steile und strukturlose Kalkstein lässt ihn schier verzweifeln, doch Michi bleibt seiner rigiden Kletterethik beharrlich treu. Nicht zuletzt, weil er in der Sennerin Agnes Gmünder eine Seelenverwandte findet. Diese verbringt die Sommermonate auf der Alm Rheintaler Sämtis, und obgleich sie einen eher spirituellen Zugang zum Berg hat, beobachtet sie Michis Treiben in der Vertikalen mit Respekt und Bewunderung.

Was sind die Berge? Ein Abenteuerspielplatz, Amphitheater, Geschäftsmodell – die Heimat? Jedes Jahr strömen größere Touristenmassen in die lebensfeindlichen Gefilde über 3.000 Meter. Derweil zerbröckelt der Fels buchstäblich unter unseren Wanderstiefeln. Skipisten breiten sich aus, Gletscher ziehen sich zurück. Kommt ein kritisches Umdenken noch rechtzeitig? Wissenschaftler, Skiliftbetreiber, Philosophen, Künstler und Bergsteiger*innen widmen sich auf verschiedene Weise der Frage, wie es mit dem alpinen Raum weitergehen soll. Eines ist gewiss: Die Berge kämen ganz wunderbar zurecht, wenn nur die Menschen nicht wären.

Als Musiker, Bergsteiger und Skifahrer war Maurice Baquet (1911-2005) immer in Bewegung und sein Leben drehte sich um zwei Dinge: das Cello und die Berge. Er selbst bezeichnete sich einmal als „Cello-Skifahrer“, „der Einzige“ in dieser Kategorie, was den Skiweltmeister James Couttet zu der Bemerkung veranlasste: „Von allen Skifahrern, die ich kenne, ist er der beste Cellist“. André Navarra, Professor am Conservatoire National Supérieur, setzte noch einen drauf: „Von allen Cellisten, die ich kenne, ist er der beste Skifahrer“.

Die Hahnenkammbahn ist auf den ersten Blick bloß eine Beförderungsanlage in einem der bekanntesten Skiorte der Welt. Doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich eine spannende Historie, die von außergewöhnlichen Episoden und faszinierenden Menschen lebt. Der Film zeigt die Entstehungsgeschichte der Bahn in einer Epoche, die vom Drang nach Moderne und Aufbruch in Architektur, Kunst, Design und Marketing geprägt ist. Das Zeitdokument porträtiert facettenreiche Charaktere und wirft einen Blick in die Zukunft.

Der Karakorum ist das wildeste Gebirge der Welt. Einer der spektakulärsten Berge rund um den Baltoro-Gletscher ist der Trango Tower, besser bekannt als „Nameless Tower“. Edu Marín versucht, zusammen mit seinem Bruder Alex und seinem Vater Novato, die zweite freie Begehung der Route „Eternal Flame“ – 33 Jahre nach der Erstbegehung durch Wolfgang Güllich und Kurt Albert und 13 Jahre nach der ersten freien Begehung durch Alex und Thomas Huber. Novato ist bereits 74 Jahre alt…

Alex Luger hat fünf Jahre lang seine Grenzen im Mehrseillängenklettern in der Route „Seventh Direction“ im Rätikon ausgelotet. Kurz vor dem Abschluss seiner Psychotherapieausbildung denkt Alex über seine Prioritäten nach und fragt sich, was ihn antreibt, sich diesen extremen Schwierigkeiten und der Gefahr zu stellen.
Gemeinsam mit seinem Mentor Johannes Rauch begibt er sich auf eine intime Reise, um die komplexe Beziehung zwischen seiner Psyche und dem Extremklettern zu erforschen.

Nina Caprez, eine Ikone des Klettersports, lässt sich mit ihrem Partner Jérémy Bernard, einem Extremsportfotografen, und ihrer Tochter Lia auf das aufregendste Abenteuer ihres Lebens ein: Für ein sehr persönliches Projekt begeben sie sich in ihrem Bus „Andrea“ auf eine Reise nach Marokko, um die dortige Kultur und die Kletterszene kennenzulernen. Die Reise durch das nordafrikanische Land und die unvorhergesehenen Wendungen des Lebens bringen ihre Freuden, Ängste und nicht zuletzt ihre Persönlichkeiten zum Vorschein.