Großer Preis der Stadt Tegernsee
Champions of the Golden Valley
Ben Sturgulewski | Sturgefilm Tideshift Studio, Katie Stjernholm |
Afghanistan, Deutschland, USA
Jurybegründung
Der Film von Ben Sturgulewski erzählt in Rückblende von dem Projekt des Afghanen Alisha Farhang, in seinem Bergdorf das Skifahren bekannt zu machen. Es findet dank seiner Respektierung der lokalen Werte gute Resonanz und Akzeptanz. Das gilt auch für die verbindende Wirkung zwischen traditionell verfeindeten Gruppen und die Einbeziehung von Mädchen und Frauen. Der Sieg der Taliban unterbricht die Entwicklung jäh und verlangt rasche Flucht. Die gelingt ihm und seiner Familie trotz Chaos. Sie bringt ihn in eine sächsische Kleinstadt und wirft ihn dort in tiefe Depression. In der Konzentration auf die Bedürfnisse seiner Kinder findet er allmählich wieder zur Hoffnung. Auch im Bergdorf bleiben Elemente seiner Tätigkeit lebendig.
Der Film erzählt zügig in eindrucksvollen Bildern und mit plausiblen Sequenzen. Er hat in unserem Land aktuelle Bedeutung durch das vielschichtige Thema Migration. Der Film führt in tieferes Verstehen der Situation der Geflohenen.

Bester Film der Kategorie "Erlebnisraum Berg" - DAV Preis
Flashed
Eric Bissell | Highpoint Productions | USA
Jurybegründung
Eine Chance für Babsi Zangerl und Jacobo Larcher, als erste den Freerider am El Capitan zu flashen; eine Chance für Eric Bissell und sein Team, diesen Versuch mit der Kamera einzufangen.
Beides gelingt, und der Film erzählt beeindruckend und unaufdringlich zugleich von dieser außergewöhnlichen Leistung einer Seilschaft, den Umgang mit Erfolg und Scheitern in einem gemeinsamen Projekt eines Paares und von einer historischen Begehung. Durch den Verzicht auf klassische Vorstellungen der ProtagonistInnen und auf geschichtliche Hintergründe kann sich das Publikum durch ausgewählte Details und Szenen selbst ein Bild formen – über die Charaktere, deren Teamarbeit und die Bedeutung eines Meilensteins.

Bester Film der Kategorie "Naturraum Berg"
Requiem in Weiß
Harry Putz | Freiluftdoku | Österreich
Jurybegründung
Die emotionale und eindringliche Hommage an die Gletscher „Requiem in Weiß“ wird als bester Film in der Kategorie „Naturraum Berg“ ausgezeichnet.
Im Internationalen Jahr der Erhaltung der Gletscher, das von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde, zeigt dieser Film, warum ein „Jahr der…“ angemessener ist denn je. Der österreichische Regisseur und ehemalige Profisportler Harry Putz erhält diese Auszeichnung für sein alarmierendes und umfassendes Porträt des Gletschersterbens.
Der Film vermittelt eindrucksvoll, unter welchem immensen Druck die Gletscher stehen. Putz überlässt es dem Publikum, eigene Schlüsse zu ziehen: Wir dürfen keine Zeit verlieren. Aber bleibt überhaupt noch Zeit? Die Musik des Requiems hat längst begonnen.

Bester Film der Kategorie "Lebensraum Berg" - Preis der Tegernseer Energiegesellschaft - TEG
Climbing Never Die
Nick Rosen, Matt Groom | Reel Rock | USA
Jurybegründung
Ein Film mit unglaublicher Aktualität, der einem nahe geht. Er zeigt auf, dass Klettern mehr als nur Sport ist, und in gewissen Situationen auch Stütze im Leben sein kann und Zusammenhalt bietet. Die sehr persönlichen Beziehungen und Gespräche des Machers mit den Protagonistinnen und Protagonisten geben dem Film Tiefgang. Äußerst mutig vom Regisseur ist die Reise in ein Kriegsgebiet. Es entsteht jedoch nie der Anschein, dass dies zur Sensationsgewinnung geschieht. Der Fokus liegt bei den Menschen und wie sie mit ihrer Situation zu leben versuchen.

"Otto-Guggenbichler-Nachwuchspreis" zur Verfügung gestellt von der Familie Guggenbichler
Going East
Joi Hoffmann | Österreich
Jurybegründung
Nach “Eis + Palmen” und “Balkan Express” zeigt der Protagonist Max Kroneck mit dem Film “Going East” abermals, dass sich ein Skitrip mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht nur fürs Klima lohnt.
Zähneputzen am Bahnhof, Verlorengehen im Nahen Osten und zufällige Begegnungen – Max Kroneck, Joi Hoffmann, Silvia Moser und Loic Isliker begegnet auf ihrer Reise mit Zug, Bus und Ski viel mehr als Pulverschnee, und die Kamera führt die Zuschauer mit einem Auge für authentische Spontanität durch Länder, Überraschungen und Begegnungen.
Mit erst 27 Jahren hat Loic Isliker einen kompakten Film geschaffen, bei dem die sportliche Leistung und die Protagonisten nicht im Vordergrund stehen, sondern wie ein roter Faden durch eine Geschichte leiten, die nicht nur Raum für Vielschichtigkeit und nachhaltigere Denkansätze lässt, sondern auch Lust auf abenteuerliche Anreisen schürt.

Preis für die "Bemerkenswerteste Kameraleistung" | Sponsor: Rotary Club Tegernsee
Dieses gute Land – Ova Dobra Zemlja – Goodlands
Vladimir Perovic | Atomic | Montenegro
Ein sehr schöner und entschleunigender Film, der das raue Leben der Bergbewohner Montenegros eindrücklich aufzeigt. Die langsame Kameraführung sowie die Komposition von Bild und Ton lassen einen verschmelzen mit dem ruhigen und tiefempfundenen Dasein der Bewohner. Eine geniale Alternative zu den gewohnten, actiongeladenen Filmen und der Reizüberflutung heutiger Gesellschaften.

Preis für den "Besonderen Film" | Sponsor: Rotary Club Tegernsee
Tian – Generation Farmfluencer
Thomas Schäfer, Meike Hollnaicher | Takt Film | Italien
Jurybegründung
Der Film von Thomas Schäfer und Meike Hollnaicher stellt eine Reihe von Südtiroler Biohöfen und ihre wachsende Vernetzung vor. Sie alle eint das Bemühen um naturnahen Land- und Gartenbau und seine weitere Verbreitung. Das Eingehen auf die lokale ökologische Situation und die Diskussionen der handelnden Personen macht den Film konkret und farbig. Zur geschilderten Entwicklung gehört auch der Aufbau von Kontakten mit Gaststätten und andere direkte Vermarktung sowie gemeinsames Feiern.

Lobende Erwähnung der Jury | Sponsor: monte mare
Farming Turns
Anthony Bonello | Kanada
Jurybegründung
Die Jury sprach zwei Beiträgen eine Lobende Erwähnung aus. Einer davon ist „Farming Turns“ von Regisseur Antony Bonello. In diesem Kurzfilm wird der kanadische Profi-Freerider Chris Rubens zum Biobauern – ein Wandel vom Spitzensportler zum Anfänger. Der Film zeigt, wie sich sein Umfeld verändert: vom Glanz und Glamour der internationalen Skiszene hin zur Arbeit mit den Händen im Lehm seiner kleinen Farm in Revelstoke. Als unerfahrener Landwirt kümmert er sich um Tomaten, Gemüse und seinen kleinen Sohn.

Lobende Erwähnung der Jury | Sponsor: monte mare
The Future of Climbing
Guillaume Broust | L´Endroit | Frankreich
Jurybegründung
Die zweite Erwähnung geht an „The Future of Climbing“. Mit viel Humor begleitet Regisseur Guillaume Broust den französischen Spitzenkletterer Cédric Lachat auf seiner Erkundung der rasant wachsenden Kletterwelt. Mit einem kritischen Blick zeigt Lachat sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen, denen dieser beliebte Sport gegenübersteht. Der Film machte die Jury neugierig auf die Fortsetzung.

Bayern 2 - Publikumspreis
Buhl – Über alle Gipfel hinaus
Werner Bertolan | Albolina Film & ServusTV | Italien, Österreich
